Wir begrüßen eine neue App auf unseren Smartphones, die den Namen IGTV trägt. Was steckt hinter der neuen App von Instagram? Wir haben die App bereits einen Tag lang getestet und verraten es euch.

Was ist IGTV?

IGTV steht für Instagram TV und wurde gestern in San Francisco gelauncht. Dabei handelt es sich um eine eigenständige App, die es Instagrammern ermöglicht vertikale Videos zu veröffentlichen, die länger sind als 60 Sekunden. Instagram und Instagram TV werden durch Verlinkungen an verschiedenen Stellen miteinander verbunden, können jedoch auch komplett unabhängig voneinander genutzt werden. Instagram selbst schreibt dazu in der Pressemeldung zum App-Start:

“…we’re announcing our most exciting feature to date: IGTV, a new app for watching long-form, vertical video from your favorite Instagram creators, like LaurDIY posting her newest project or King Bach sharing his latest comedy skit. While there’s a stand-alone IGTV app, you’ll also be able to watch from within the Instagram app so the entire community of one billion can use it from the very start.”

Hier findest Du die komplette Pressemeldung.

Achja und Instagram hat mittlerweile 1 Milliarde Nutzer.

Zurück zu IGTV.

 

Was kann die neue mobile TV-App?

In der neuen App werden Profile zu Kanälen. In den „Channels“ kann nun jeder Creator Videos mit einer Länge von mindestens 15 Sekunden und maximal 60 Minuten veröffentlichen. Die Videos mit einer Auflösung von bis zu 4k sind vertikal ausgerichtet und füllen den gesamten Bildschirm.

Startet man die App, landet man direkt in einem Video, genauso wie wir es vom Fernseher gewohnt sind. Die Navigation durch die Videos funktioniert ähnlich wie bei den Stories auf Instagram.

 

Was unterscheidet IGTV von Instagram

Bei Instagram liegt der Fokus weiter auf Content, den User schnell konsumieren können: Bilder, Stories bis zu einer Länge von 15 Sekunden und Videos, die nicht länger als 60 Sekunden lang sein dürfen. IGTV gibt nun jedem IG-Creator die Möglichkeit vertikale Videos zu veröffentlichen, die bis zu 60 Minuten lang sind. Damit macht Instagram Youtube Konkurrenz. Während Youtube weiter auf horizontale Videos setzt, ist IGTV mit dem vertikalen Format als Fernseher to go zu sehen.

Anders als in den Insta-Stories, werden die Inhalte in IGTV nicht nach 24 Stunden automatisch gelöscht.

Hier der Vergleich auf einen Blick:

IGTV vs Instagram

Auf einen Blick: IGTV vs Instagram

Links seht Ihr das Profil von Marquess Brownlee auf Instagram und rechts sein Profil auf IGTV. Jeder der bereits ein IG-Profil angelegt hat, kann den passende IGTV-Channel mit einem Klick erstellen. Die Follower aus Instagram bleiben dabei bestehen.

 

Wo geht die Reise hin?

IGTV zeigt, dass kein Weg mehr vorbei führt an vertikalen Videos. Mobile first ist Realität und es liegt auf der Hand, dass Content-Formate daran angepasst werden. Die Zeiten in denen Filme professionell und mit teurem Equipment produziert sein müssen, ist endgültig vorbei. Handys haben Videokameras abgelöst und damit erwarten wir authentischen Content und kreative Ideen.

Wir erwarten wie bei Youtube eine Lösung zur Monetarisierung und damit Anreize für diejenigen, die Content produzieren. Außerdem sehen wir in der neuen App ein riesen Potenzial für virale Marketingstrategien. IGTV ist eine echte Belohnung für alle, die bereits eine Reichweite auf IG aufgebaut haben.

 

Erstes Fazit

Ich bin begeistert. IGTV ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wer die App öffnet, landet sofort im Content und bekommt weitere Videos vorgeschlagen. Besonders erfreut bin ich über die Tatsache, dass Instagram mit IGTV nicht den gleichen Fehler macht, wie Facebook und die bestehende App mit neuen Funktionen überflutet. Das mobile TV im Smartphone ist einfach zu bedienen, für jeden sofort zugänglich und macht wirklich Spaß. Die Auswahl an Videos hat mich bis jetzt noch nicht so richtig mitgerissen, aber das kann man auch am ersten Tag nach dem Launch auch nicht verlangen. Eine neue Ära beginnt und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Für echtes Marketing wird die neue App viele spannende Möglichkeiten bieten.

Bleibt nur noch eine Frage offen: Werden Kinos wohl irgendwann ihre Leinwände drehen?